AudioPilz und das geriatrische Synth-Rumble

26. April 2025

JET

AudioPilz und das geriatrische Synth-Rumble

Tauche ein in das chaotische Universum von „Bad Gear“ mit AudioPilz, während er die Waldorf Iridium-Serie seziert. Es ist ein digitales Kräftemessen, gefüllt mit Presets, Techno-Beats und einer Prise respektlosem Witz, das sowohl erfahrene Synth-Zauberer als auch neugierige Neulinge unterhalten wird.

Das Dilemma der Synth-Sammler

Willkommen zu einer weiteren exzentrischen Folge von „Bad Gear,“ wo AudioPilz uns in die Welt der oft verhassten Audiogeräte entführt. Heute nimmt Florian Pilz, der Kopf hinter dem Kanal, die futuristische Waldorf Iridium-Reihe ins Visier. Er malt ein lebendiges Bild von mittelalten Synth-Sammlern, die dieses glänzende deutsche Meisterwerk eifrig zu ihren Sammlungen hinzufügen, in der Hoffnung, dass es sie in den elektronischen Musik-Olymp katapultiert. Doch die jungen Wilden scheinen mehr von den Torrents von Serum 2 fasziniert zu sein. Die Bühne ist bereit für ein klassisches Duell: alte Hardware gegen modernste Software.

Auf den ersten Blick lässt der Iridium das Lernen der deutschen Sprache einfach erscheinen.

© Screenshot/Zitat: Audiopilz (YouTube)

Das Ungetüm deutscher Präzision

Der Waldorf Iridium ist kein Leichtgewicht; er ist ein schwergewichtiger Anwärter im Ring der digitalen Synths. Er wird von drei Multi-Engine-Oszillatoren angetrieben, die in der Lage sind, Wavetables, virtuelle analoge Magie und sogar ein bisschen granulare Voodoo durch die Particle-Engine zu erzeugen. AudioPilz taucht tief in die technischen Details ein und teilt seine unverblümte Liebe zu den schroffen Soundmöglichkeiten, die diese Engines bieten. Das Resonator-Modul, mit seiner physikalischen Modellierungsmagie, verspricht, Ihre Klangtexturen so verdreht zu machen, wie Sie es wünschen. Währenddessen bringt der Kernel-Engine einen FM-Twist, der jedes Synth-Nerd-Ohr aufhorchen lässt. Hier schwelgt Florian in dem Chaos, das diese Features mit sich bringen, und zeigt, warum der Iridium nicht nur ein hübsches Gesicht in der digitalen Wildnis ist.


Knöpfe, Touchscreens und ein Hauch von Flucherei

Ich bin ein großer Fan von dem, was ich den Mortal Complex Modulator nenne, der im Grunde ein LFO auf Forschungschemikalien ist.

© Screenshot/Zitat: Audiopilz (YouTube)

Schnell durch die Benutzeroberfläche des Iridium flitzend, diskutiert Florian die Freuden und Leiden, die mit dieser raffinierten Maschine einhergehen. Die Touchscreens, die als Schnittstelle für den Synth dienen, erfordern manchmal Geduld, was er mit einem Mix aus Charme und komischem Frust äußert. Ergänzend zum taktilen Chaos sind einige nicht-geschwindigkeitsabhängige Gummiknöpfe, ein Merkmal, das seiner spöttischen Kritik nicht entgeht. Die Mod-Matrix bietet jedoch einen komplexen Spielplatz für Modulations-Enthusiasten. Hier wettert AudioPilz gegen die Schrägheit des Systems, während er dennoch das rohe Potenzial hervorhebt, das es für die Klangmanipulation besitzt. Es ist eine Beziehung aus Liebe und Verzweiflung, wie sie viele Synth-Enthusiasten kennen.

Iridium Jam-Sessions und der Preis für Innovation

Während sich die digitalen Eingeweide des Synths entfalten, beginnen die Jam-Sessions, jede ein Zeugnis für die elektrisierenden Fähigkeiten des Iridium. Von schnellem Techno zu Drum’n’Bass, die Klänge sind dicht, modern und herrlich digital. AudioPilz feiert den Sound des Synths, der nicht wie Serum klingt, trotz des „Serum für alte Leute“-Witzes. Die Performance jedoch deutet auf die komplexe Beziehung zwischen den Ambitionen des Sounddesigners und dem, was der Synth tatsächlich liefert, hin. In Momenten der Frustration mit dem Touchscreen hebt Florian auch das finanzielle Gewicht hervor, das mit dem Besitz eines Iridium verbunden ist, und deutet an, dass eine solche Investition nichts für schwache Nerven ist. Die altbekannte Debatte kehrt zurück: Bedeutet Preis gleich Wert, oder ist es lediglich der Preis der Innovation?


Nicht für die Synth-Schüchternen

In seinem klassisch respektlosen Stil schließt AudioPilz die Rezension mit einem Urteil, das gleichermaßen Bewunderung und Kritik enthält. Er erkennt den Iridium dafür an, dass er sich nicht in eine einfache Schublade stecken lässt, und offenbart einen Synth, der mächtiger ist als viele seiner Mitbewerber. Doch diese Macht geht mit einer Lernkurve und einem Preis einher, der Neulinge möglicherweise abschreckt. In seiner typischen Offenheit betitelt Florian ihn als „die Antwort auf den alten ‚Was ist der beste Synth für Psytrance‘-Meme.“ Während AudioPilz den geliehenen Iridium zurückgibt und seinen Unterstützern herzlich dankt, wird klar, dass der Iridium trotz seiner Höhen und Tiefen einen besonderen Platz in seiner eklektischen Synth-Reise einnimmt.

Sie sind weit druckvoller als Hydras, decken mehr Grundtöne ab als Peaks und Summits, sind weniger 80er als eine Third Wave und vollanaloge…

© Screenshot/Zitat: Audiopilz (YouTube)

Übersetzt aus dem Englischen. Den Originalbeitrag findest du hier: https://synthmagazine.com/audiopilz-and-the-geriatric-synth-rumble/


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