AudioPilz nimmt den Sequential Prophet REV2 unter die Lupe und taucht kopfüber in dessen versprochene professionelle Raffinesse und angeblich seelenzerstörende Langeweile ein. Mit seinem üblichen Witz und punktierten Humor erforscht er, ob dieser moderne Poly wirklich seinen Platz in einem ernstzunehmenden Studio verdient. Aber ist es ein Traum für Technik-Fans oder ein einschläferndes Synth-Gähn?

Die sogenannte Wahl der Profis
AudioPilz beginnt mit einem vertrauten, ironischen Humor und stellt den Sequential Prophet REV2 als das neueste Opfer in seiner Serie ‚Bad Gear‘ vor. Dieser Synthesizer, der 2017 unter dem Namen DSI herausgebracht wurde, soll das Werkzeug sein, das dein Setup von einer notdürftigen Angelegenheit zu etwas erhebt, das einem Studio für Erwachsene gleicht. Doch der Witz dieses Segments ist seine monotone Unvermeidlichkeit, eine solche Umgebung einschläfernd zu machen. Der Prophet REV2 verspricht alle Glocken und Pfeifen mit seiner klassischen Tastatur, Anschlagsdynamik, Aftertouch und einer Menge an Bedienelementen an der Frontplatte. Doch AudioPilz deutet an, dass unter seiner glänzenden Oberfläche eine unterschwellige Monotonie lauert.

"... mach dein klappriges Heimstudio wie ein professionelles Arbeitsumfeld erscheinen und mach es unendlich langweiliger."
("...make your janky home studio seem like a professional working environment and make it infinitely more boring.")© Screenshot/Zitat: Audiopilz (YouTube)
Eintauchen in die Oszillatoren und Modulationen

"... im Eifer eines Live- oder Jamsituations die falsche Ebene anpassen."
("...tweak the wrong layer in the heat of a live or jam situation.")© Screenshot/Zitat: Audiopilz (YouTube)
In die technischen Spezifikationen eintauchend, nimmt AudioPilz die dualen DCOs des Prophet REV2 auseinander. Diese digital gesteuerten Oszillatoren emittieren, obwohl sie mit Rauschen und Suboszillatoren veränderbar sind, zunächst einen eher klinischen Klang, der mit einem Plug-in aus den 2010er Jahren verglichen wird. AudioPilz ist direkt mit seiner Meinung und stellt die tonalen Fähigkeiten des Instruments fest, jedoch mit einem Hauch von Enttäuschung. Der Curtis Lowpass-Filter versucht mit seinem quetschenden Naturell im 4-Pol-Modus Leben einzuhauchen, bleibt jedoch in seiner uninspirierten 2-Pol-Einstellung etwas matt. AudioPilz führt uns durch die Modulationsmatrix, ein Eckpfeiler dieses Instruments, das viel Flexibilität und Neugier bietet. Er schätzt das Potenzial für komplizierte Modulationen, bemerkt jedoch, dass dies dazu führen könnte, soziale Verpflichtungen zu ignorieren, um lieber Knöpfe zu drehen und klanglichen Hasen nachzujagen. Sein kritisches Auge untersucht das Interface und findet sowohl Stärken als auch Annehmlichkeiten.
Erforschung der Performance-Features
AudioPilz widmet sich der Performance-Seite und hebt die Fähigkeiten des Arpeggiators und Sequencers des Prophet hervor. Entwickelt, um von Anfängern bis hin zu erfahrenen Spielern alle abzudecken, bietet der Synth eine benutzerfreundliche Herangehensweise mit Presets, die sowohl Harmonie als auch Chaos auf Befehl einfangen. Der Sequencer kann in einem üppigen polyphonen 64-Schritt-Modus oder in eine kompakte vierspurige Variante versetzt werden. Doch während die Feature-Liste praktisch ist, deutet AudioPilz‘ Darbietung auf ein leichtes Desinteresse hin, vielleicht es als funktional statt spaßig empfinden. Es gibt einen Fokus auf Unison-Funktionalität und Akkord-Speicher, während auf die Zwei-Layer-Verarbeitungskapazitäten hingewiesen wird, die unterschiedliche Voicings ermöglichen können. Dennoch ist die leichte Abwesenheit von Begeisterung beim Durchsprechen dieser Abschnitte spürbar, fast als wolle AudioPilz jeden Moment einen Witz über den geraden Utilitarismus machen, der darunter lauert.
Bewertung der FX und klanglichen Qualitäten
Als AudioPilz in die FX-Sektion eintaucht, wird seine Kritik schneidend. Er findet die Effekte, die in jede Schicht eingebaut sind, enttäuschend. Die Basisalgorithmen erfüllen nicht sein Bedürfnis nach etwas Durchschlagendem, obwohl die dedizierten Ausgänge für Layer B einen Funken Trost spenden. Bei der Untersuchung der Polyphonie des Prophet REV2 bedauert er die Notwendigkeit eines Upgrade-Kits, um die versprochenen 16 Stimmen zu erreichen, was fast so viel kostet wie neues Equipment. Das klangliche Reich des Prophet wird unter die Lupe genommen, was einen ausgeprägten Mitteltonbereich offenbart, der mit seiner polarisierenden Wärme zu geteilten Meinungen führen könnte. Doch AudioPilz erkennt an, dass es viel benötigtes klangliches Terrain abdeckt, von vintage brassigen Tönen bis zu atmosphärischen Pads. Durch seinen ehrlichen Kommentar scheint AudioPilz zwischen Akzeptanz und Gleichgültigkeit zu schwanken und eine ausgewogene Mischung der Reize und Mängel des Synthesizers darzustellen.

"... ein wenig DAW-Politur bringt viel im harmlosen melodischen Techno-Mem für mittelalte Open-Air-Festival-Gentrifizierer und KI-kuratierte Spotify-Playlisten."
("...a little DAW polish goes a long way in this inoffensive melodic techno-meme for middle-aged open-air festival gentrifiers and AI-curated Spotify playlists.")© Screenshot/Zitat: Audiopilz (YouTube)
Ein Urteil für das gritty Zeitalter

"... ein klassischer Poly mit ein paar modernen Wendungen."
("...a classic poly with a few modern twists.")© Screenshot/Zitat: Audiopilz (YouTube)
Abschließend liefert AudioPilz sein Urteil mit einer Prise Sarkasmus und Wahrheit. Für diejenigen, die nach einem robusten und vielseitigen Werkzeug suchen, könnte der Prophet REV2 genau das Richtige für ernsthafte Musiker sein. Die Kritik reflektiert seine Stellung als professionell, aber vielleicht als eher zweckmäßig. AudioPilz gibt zu, dass die Spielbarkeit und Konstruktion des Synthesizers den Anforderungen gut standhalten, aber er weist auf anderes, chaotischeres Equipment hin, das sein eigenes Punk-Herz höher schlagen lässt. Es ist ein Synthesizer, der eher für den etablierten Musiker als für den experimentellen Wanderer ausgelegt ist, was in seiner trockenen Darbietung klar wird. Er zieht den Hut vor dem Prophet REV2, lobt seine Vorzüge mit einem leichten Nicken zu den exzentrischen, alten Synths, die er so liebt.
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