HAINBACHs 10.000-Dollar-Tafelsynth: Von Kraftwerks Klassenzimmer ins Klangchaos

28. November 2025

TAS

HAINBACHs 10.000-Dollar-Tafelsynth: Von Kraftwerks Klassenzimmer ins Klangchaos

Hast du dich je gefragt, was passiert, wenn eine Schultafel mit einem Synthesizer gekreuzt wird und dann im Nachlass eines Kraftwerk-Mitglieds landet? HAINBACH taucht kopfüber in die Welt des Beam Music Boards ein – ein seltenes, polyphones Kuriosum, das so schräg ist wie ein Grillfest im Sturm. Mit seinem typischen experimentellen Stil erforscht HAINBACH das wilde Klangpotenzial dieses pädagogischen Relikts – von mit Kreide gezeichneten Melodien bis zu Wurstfinger-Jams. Wer auf Gear steht, das so unberechenbar ist wie das Wetter in Melbourne, sollte hier unbedingt weiterlesen (und das Video für den vollen Klangwahnsinn anschauen).

Vom Kraftwerk-Nachlass in die Schule: Das Beam Music Board

Starten wir mit einer Synth-Story, die schräger ist als ein Känguru in der Aula. HAINBACH stößt beim Nachlassverkauf von Florian Schneider (Kraftwerk) auf das Beam Music Board. Das ist kein gewöhnlicher Flohmarktfund – sondern ein 10.000-Dollar-Stück Musikgeschichte, ursprünglich als Lehrmittel für Schulen gedacht, aber mit einem Twist, der Synth-Nerds ins Schwärmen bringt.

Das Modell, das HAINBACH ergattert, ist zwar nicht exakt das aus der Auktion, aber ein enger Verwandter: das S&T 36 von Huton, auch bekannt als Sensorica Notova Tabula. Mit einem geheimen Kreide- und Schwammfach war dieses Board dafür gedacht, Noten aufzumalen und dann abzuspielen – quasi das nerdigste Musik-Whiteboard der Welt. Eine echte Rarität, und HAINBACHs Begeisterung ist so ansteckend wie ein Grillabend, der aus dem Ruder läuft.

Was ist das? Ich will das.

© Screenshot/Zitat: Hainbach (YouTube)

Polyphonie, Pieptöne und verspielte Interfaces: Die klanglichen Überraschungen

Und es ist polyphon, was ich diesem Gerät absolut nicht zugetraut hätte.

© Screenshot/Zitat: Hainbach (YouTube)

Lass dich von den Schul-Vibes nicht täuschen – dieses Teil hat mehr Tricks drauf als eine Elster beim Picknick. Das Beam Music Board ist im Kern eine klassische Divide-Down-Orgel, aber polyphon und mit schrägen Bedienelementen ausgestattet. HAINBACH zeigt, wie man Beats setzen, Filter drehen und sogar Skalen mit deutschen Notennamen programmieren kann – ein Fest für Synth-Fans.

Das Beste: Man kann Akkorde spielen, Melodien mit Kreide kritzeln und dann nachzeichnen, als wäre man wieder im Musikunterricht – nur dass diesmal Kraftwerk-mäßige Pieptöne statt „Alle meine Entchen“ erklingen. Verspielt, unberechenbar und genau das richtige Interface für Experimentierfreudige.

Wurstfinger, Mods und Experimentierwahnsinn

Jetzt wird’s richtig verrückt. HAINBACH, der nie vor Chaos zurückschreckt, jammt mit Würsten als kapazitiven Touch-Controllern. Ja, du hast richtig gelesen – er steckt Bananenstecker in echte Würste und nutzt sie zum Spielen. So ein verrücktes Experiment würde jedem Australier gefallen.

Abseits der Wurst-Action erforscht HAINBACH die Modifikationsmöglichkeiten und alternative Setups des Boards. Egal ob er so viel Reverb drauflegt, dass der Sound dichter wird als Buschfeuerrauch, oder sich Wandinstallationen für Gruppenjams ausmalt – dieses Board ist mehr als ein Relikt, es ist ein Spielplatz für Klang-Abenteurer.

Mich interessiert mehr die experimentelle Seite davon.

© Screenshot/Zitat: Hainbach (YouTube)

Eine Geschichte so verschlungen wie ein Eukalyptusbaum: Pädagogische Wurzeln und musikalisches Erbe

Sie hatten offensichtlich keinen Bezug dazu, was das macht und wie cool es ist, Kindern die Verbindung zwischen Klang und Notation zu…

© Screenshot/Zitat: Hainbach (YouTube)

HAiNBACH legt die Geschichte dieses Instruments frei – und die ist so verworren wie ein Opossum auf der Wäscheleine. Das Beam Music Board und seine Verwandten entstanden aus dem Wunsch, Musikunterricht praktisch und spannend zu machen, mit Wurzeln von deutschen Patenten über tschechische Fabriken bis zu Umwegen durch die kommunistische Ära.

Die Story handelt von gescheiterter Massenproduktion, Restbeständen aus Ostblockzeiten und einem hartnäckigen Erfinder, der seinen Traum nicht aufgab. Eine wilde Reise durch die Musiktechnik-Geschichte, die zeigt, wie ein einfaches Lehrmittel elektronische Legenden und experimentelle Bastler inspiriert hat.

Man muss es hören: Der Klangcharakter in Aktion

Worte und Bilder reichen nur bis zu einem gewissen Punkt – der eigentliche Zauber dieses Boards liegt in seinen Sounds. HAINBACHs Video ist vollgepackt mit Demos, die deine Ohren Saltos schlagen lassen: von unschuldigen Orgelklängen bis zu experimentellem Chaos. Filter und Polyphonie verleihen ihm einen Charakter, der irgendwo zwischen Schulfest und Berliner Clubnacht liegt.

Wer neugierig ist (oder einfach Würste als Synth-Controller sehen will), sollte sich das Video für das volle Erlebnis gönnen. Glaub mir, manche Dinge kann man nicht erklären – die muss man in freier Wildbahn hören.


Übersetzt aus dem Englischen. Den Originalbeitrag findest du hier: https://synthmagazine.com/hainbachs-10k-chalkboard-synth-from-kraftwerks-classroom-to-chaos/


Zum YouTube Video: