Arturias Astrolab 37 ist gerade in der kompakten Synth-Arena gelandet, und The Midlife Synthesist prüft, ob dieses Winzlings-Kraftpaket wirklich mithalten kann. Vergiss das 61-Tasten-Monster – hier geht es darum, große Sounds auf kleinstem Raum unterzubringen, mit gerade genug Bedienelementen, damit dein Live-Set nicht zum Menü-Marathon wird. Mit seinem typischen Witz und seiner Ehrlichkeit durchschneidet The Midlife Synthesist das Marketing-Geschwafel und stellt die entscheidenden Fragen: Für wen ist das Teil eigentlich, und taugt es was oder ist es nur ein weiterer MIDI-Controller im Verkleidungsmodus? Wer eine schonungslose Einschätzung von Arturias Neuestem sucht, sollte sich anschnallen.

26. November 2025
SPARKY
The Midlife Synthesist schrumpft das Studio: Astrolab 37 im Rampenlicht
Kleine Kiste, große Ambitionen
Arturias Astrolab 37 ist das Synth-Äquivalent einer Rakete für die Hosentasche – halb so groß wie der große Bruder, aber verspricht trotzdem ordentlich Power. The Midlife Synthesist macht gleich klar: Das ist kein geschrumpftes Spielzeug, sondern soll die gleiche Durchschlagskraft wie das Original liefern, nur eben ohne Platzverschwendung im Studio. Die Frage bleibt: Wer will dieses kleine Biest eigentlich?
Du bekommst das volle Analog Lab-Erlebnis, ganz ohne Computer-Zwang, und der 37er packt eine breite Palette an Sounds rein – von satten Pianos über klassische Synths bis zu Pigments-Presets. Mutiger Schritt, aber für Portabilität und Preis wurden Opfer gebracht. Wer als Live-Musiker keine Lust auf ein 61-Tasten-Monster hat, könnte hier seinen neuen Straßenkämpfer finden.

"It's aimed squarely at offering the same power as the original while occupying less than half the space in your studio."
© Screenshot/Zitat: Midlifesynthesist (YouTube)
Makros statt Menüs: Performance im Fokus

"These macros do a good enough job."
© Screenshot/Zitat: Midlifesynthesist (YouTube)
Trotz kleinerer Oberfläche hat Arturia fast alle Original-Bedienelemente untergebracht, inklusive vier Makro-Regler – Brightness, Timbre, Time und Movement. Die Namen klingen zwar nach Wellness-Workshop, sind aber clevere Abkürzungen fürs Live-Tweaken. Wer dedizierte Cutoff- oder Hüllkurvenregler sucht, wird enttäuscht, aber für alle, die lieber spielen als programmieren, reichen die Makros völlig aus.
Der Astrolab 37 ist klar für Performer gebaut, die expressiv spielen wollen, ohne sich in Untermenüs zu verlieren. Schneller Zugriff auf Soundbänke, Effekte und Performance-Features wie Arpeggiator und Chord-Modus sorgen dafür, dass du dich auf den Gig konzentrieren kannst – nicht aufs Handbuch. Wer tief ins Sounddesign will, schaut sich besser woanders um, aber für Live-Spielbarkeit hält dieses Layout das Tempo hoch und den Spaßfaktor oben.
Live-Gig, fehlendes Split: Das Praxis-Dilemma
Hier stolpert der Astrolab 37: Zwar hat er die meisten Features des Originals, aber die Split- und Part-Zuweisung fehlt direkt am Gerät. Willst du ein Keyboard-Split für dein Live-Set einrichten? Dann musst du erst den Rechner anwerfen – und das ist eigentlich nicht Sinn der Sache bei einer Standalone-Kiste. Auch die Play- und Record-Buttons für den Sequencer sowie LED-Feedback fehlen, da hat Arturia vielleicht etwas zu viel abgespeckt.
Für Live-Spieler, die Splits spontan ändern müssen, könnte das ein echter Dealbreaker sein. The Midlife Synthesist redet nicht drum herum: Wer echte Computerlosigkeit will, wird hier enttäuscht. Für alle, die ihre Sets eh vorher vorbereiten, könnte die Portabilität des Astrolab 37 aber trotzdem überzeugen.
Modellierte Magie: Mehr als nur Samples
Eins muss klar sein: Der Astrolab 37 ist kein aufgebohrter Sample-Player. Arturias Modelling-Technologie werkelt unter der Haube und sorgt für Sounds, die auf dein Spiel reagieren und sich entwickeln. The Midlife Synthesist betont: Hier gibt’s keine schnöden Multisamples – dreh an einem Preset und du hörst sofort den Unterschied. Genau hier spielt der Astrolab 37 seine Stärken aus.
Bis zu 48 Stimmen Polyphonie und zwei Parts Multitimbralität (Split oder Layer) – das ist für so eine kleine Kiste beeindruckend. Diese Flexibilität sucht man bei den meisten Konkurrenten in dieser Größe und Preisklasse vergeblich. Wer den echten Sound erleben will, sollte aber ins Video reinschauen – Worte können das Feeling beim Makro-Tweaken nicht wirklich rüberbringen.

"The Astrolab uses Arturia's modeling technology to produce sounds on board, which makes a huge difference in quality of the output here."
© Screenshot/Zitat: Midlifesynthesist (YouTube)
Preiskampf: MIDI-Controller oder Standalone-Held?

"For that price, you could very well just get Analog Lab software and a nice MIDI controller."
© Screenshot/Zitat: Midlifesynthesist (YouTube)
Jetzt zum Elefanten im Rave-Bunker: der Preis. Mit 699 Dollar landet der Astrolab 37 in einem hart umkämpften Feld und trifft auf Waldorf Blofeld, Roland JD-XI & Co. The Midlife Synthesist geht dem Streitpunkt nicht aus dem Weg – viele werden sagen, dass Analog Lab Software plus ein guter MIDI-Controller für das Geld mehr Sinn machen, zumal Arturia davon selbst genug verkauft.
Aber für alle, die den Laptop aus dem Setup verbannen wollen, bietet der Astrolab 37 etwas Eigenes. Nicht für jeden, aber wer ein portables, computerfreies Rig mit riesiger Sound-Library sucht, findet hier vielleicht seine neue Geheimwaffe. Am Ende zählt wie immer, ob das Teil in dein Setup passt – oder ob du das Geld lieber in mehr Kabel und Koffein steckst.
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Zum YouTube Video:
https://www.youtube.com/MidlifeSynthesist
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